Polarlichter entstehen durch Teilchenströme, die von der Sonne aus unser Erdmagnetfeld streifen. In den Polarkreisregionen treten sie sehr häufig auf, aber in den mittleren Breiten hat sie kaum jemand schon einmal mit dem eigenen Auge gesehen. Dennoch kann es passieren, dass bei einem sehr starken geomagnetischen Sturm auch bis Süddeutschland deutlich sichtbare Polarlichter am Himmel erscheinen. Das ist jedoch schon sehr selten. Etwas häufiger kommen Polarlichter in Norddeutschland vor.
Da moderne Kamerasensoren deutlich empfindlicher sind als das menschliche Auge kann es sogar sein, dass man mit einer Langzeitbelichtung ein Polarlicht einfangen kann, das man mit dem bloßen Auge nicht sieht.
Genauere Informationen zu Polarlichtern habe ich auf der Seite „Polarlicht-Info“ zusammen getragen. Mit den dort gezeigten Daten und Diagrammen kann man abschätzen, ob in der Nacht Polarlichter sichtbar sein können.
Die Anforderung an unser Equipment ist dabei wieder vergleichsweise gering. Benötigt werden: Eine Kamera, ein Stativ und ein weitwinkliges, möglichst lichtstarkes Objektiv. Im Prinzip ähnelt die Aufnahmetechnik der der Milchstraßenfotografie. Die Polarlichter treten zumindest in den mittleren Breiten immer in nördlicher Richtung auf. Der Himmel sollte möglichst dunkel und frei von Streulicht sein. Die Polarlichter können am Himmel einen großen Bereich einnehmen, daher sollte man möglichst weitwinklig fotografieren.
Die Einstellungen sollten so sein, dass die Blende maximal geöffnet ist. Eventuell sollte man eine Stufe abblenden um eine Unschärfe vor allem im Randbereich zu vermeiden. Die Verschlusszeit sollte so gewählt werden, dass die Sterne keine Strichspuren ziehen. Man sollte aber auch beachten, dass die Polarlichter sich selbst relativ schnell bewegen. Hier gilt: So lange wie nötig, aber je kürzer desto besser. Mit dem ISO gleichen wir dann aus.
Wer noch nie Polarlichter gesehen hat, der kann sie auch leicht übersehen, zumindest wenn man nicht weiß, worauf man achten muss. Denn gemäß dem Sprichwort „nachts sind alle Katzen grau“ kann unser Auge nachts nur sehr schlecht Farben erkennen. Das liegt daran, dass es in eine Art „Nachtmodus“ umschaltet um besser in der Dunkelheit zu sehen, was aber auf Kosten der Farbwahrnehmung geht. Die Polarlichter stellen sich für das Auge also lange nicht so bunt dar, wie man es auf den Hochglanzfotos sehen kann, sondern eher als weiß-grauer Schleier. Man kann sie so leicht mit Wolken verwechseln, das Charakteristische „wabern“ lässt sie aber eindeutig als Polarlichter identifizieren.